Beschreibung
Lautenschule – Das Erst Buch. (Band I der Lautenschule)
Mit allerlei Tänzen, Fantasien, Liedintavolierungen usw.
kunstvoll zusammengetragen und geordnet
von
Kristian Gerwig
Band I HOV12310
ISMN 979-0-700444-10-5
ISBN 978-3-907375-10-5
Das vorliegende Lautenbuch wendet sich an alle, die sich ernsthaft mit dem historischen Renaissance-Lautenspiel befassen möchten. Die Überlegung, wie die Menschen der damaligen Zeit an das Lautenspiel herangingen, war der Leitgedanke bei der Zusammenstellung dieser Schule. Das Instrument gehörte quasi in jeden besseren Haushalt, und es war selbstverständlich, darauf die bekannten Lieder und Tänze sowie zunehmend auch freie Formen wie Fantasien spielen zu wollen, was die große Anzahl an Tabulaturdrucken aus jener Zeit belegen.
Das natürliche Empfinden von musikalischen Linien und polyphoner Mehrstimmigkeit war allgemeiner Standard und wurde in den Lautenschulen von Hans Newsidler, Hans Judenkünig und Hans Gerle (etwa 1520 bis 1550) vorausgesetzt. Dass dies alles deutsche Quellen sind, ist der sprichwörtlichen Gründlichkeit unserer Vorfahren zuzuschreiben, alles genau zu erklären – ein glücklicher Umstand, der uns ein deutliches Bild der „Spieltechnik“ jener Zeit erschließt.
In diesem ersten Buch der Lautenschule geht es um das ein- und zweistimmige Spielen auf der Laute. Viele der hier erlernten Lieder kommen im zweiten Buch in dreistimmigen Fassungen wieder.
Die ausgewählte Literatur besteht ausschließlich aus Liedern und Tänzen des frühen 16. Jahrhunderts. Technische Studien und Etüden aus heutiger Zeit wurden nicht verwendet, sondern nur was in den alten Quellen diesbezüglich angeboten wird.
Um die Lautenmusik aus ihrer Zeit heraus zu verstehen, ist es wichtig, das Gefühl für ihr kulturelles Umfeld zu vertiefen. Ganz besonders zeigt sich dieses in den Gemälden, die zu diesem Zweck eingefügt sind. Doch auch die Ausdrucksweise in den alten Lautenbüchen sowie die vielen Faksimiles vermitteln ein lebendiges Bild jener Epoche. Sehr hilfreich ist es, die Texte laut zu lesen – daraus erschließt sich oft erst die Bedeutung.
(Auszug aus dem Vorwort)